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Jungpflanzenkurs_Grundlagen
jungpflanzenkurs

Teil 1 – Die Grundlagen

von Linus
/
11. Januar 202211. Februar 2022
/
Kommentare 0

Die Aussaat von Gemüse sollte eigentlich das einfachste der Welt sein, oder? Schließlich schaffen es die Pflanzen doch auch ohne unsere Hilfe, sich zu vermehren – Blüten zu bilden, einander zu bestäuben und die Samen zu verteilen. Und tatsächlich ist es unter natürlichen Bedingungen so einfach.

Hast du schon mal einen Kopfsalat im Garten einfach stehen lassen und geschaut was passiert? Vielleicht kamst du auch mit der Ernte nicht hinterher und musstest plötzlich beobachten, wie der Salat begann in die Höhe zu schießen. Dabei wächst aus dem Salatherz ein langer Stängel mit unzähligen kleinen gelben Blüten. Nach wenigen Wochen fallen die Salatsamen heraus und auf die Erde. Dort liegen sie dann für viele Monate. Sie sind Trockenheit und Hitze ausgesetzt, ebenso wie Wind, Regen Schnee und Eis. Doch im nächsten Frühling, wenn die Tager länger und wärmer werden, keimen plötzlich hunderte kleine Salatpflänzchen und recken sich der Sonne entgegen.

Warum fangen wir Gemüsegärtner also jeden Winter aufs Neue damit an, Bücher zu wälzen und das Internet nach Tipps zur optimalen Jungpflanzenanzucht zu durchstöbern? Weil die Jungpflanzen(vor-)anzucht nicht unter natürlichen Bedingungen stattfindet, sondern wir diese Bedingungen so gut es geht nachbilden müssen, damit sich die Pflänzchen gesund und stabil entwickeln können.

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Die Voranzucht von Jungpflanzen
Anzucht
Jungpflanzen
Vor- und Nachteile der Anzucht
Was sind die Alternativen?
Effektive Flächennutzung
Beikrautregulierung
Vereinfachte Beetplanung
Frühere Ernte
Qualitative Auslese
Mehrfachbelegung der Beete
Längere Kulturzeit
Was kann angezogen werden?
Jungpflanzen kaufen oder selbst anziehen?

Die Voranzucht von Jungpflanzen

Gründe für die Voranzucht gibt es viele. Im nächsten Abschnitt gehen wir darauf ein. Doch nehmen wir uns vorher einen Moment, um die Begrifflichkeiten zu klären.

Anzucht

Den natürlichen Weg der Pflanzenvermehrung habe ich in der Einleitung skizziert: Eine Pflanze entwickelt sich bis zur Blüte, verteilt ihre Samen und im nächsten Jahr keimt dieses Saatgut, sobald die nötige Keimtemperatur erreicht ist. Sät der Mensch die Samen direkt ins Beet, kommt dies der Natur noch sehr nahe. Zwar können wir dabei kontrollieren, an welcher Stelle die Samen ins Beet gelangen. Den Zeitpunkt der Keimung können wir aber kaum beeinflussen.

Bei der Anzucht simulieren wir dem Saatkorn möglichst optimale Bedingungen zur Keimung und geben der Jungpflanze, was sie braucht, um sich kompakt und gesund zu entwickeln. Dafür säen wir die Samen nicht direkt ins Beet, sondern zunächst in Pflanzgefäße. Wenn schließlich die Jungpflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, pflanzen wir diese ins Beet. Diese Anzucht kann im Gewächshaus, im Frühbeetkasten, auf der Fensterbank oder in einem Regal unter Kunstlicht stattfinden. Auf die einzelnen Möglichkeiten gehen wir in einem späteren Teil genauer ein.

Der Begriff Anzucht beschreibt also die Entwicklungsphase von der Aussaat bis hin zu einer Jungpflanze mit gut durchwurzeltem Erdballen, die umgetopft oder ausgepflanzt werden kann.

Jungpflanzen

Bei Jungpflanzen unterscheiden wir die Vermehrungsart. Jungpflanzen können aus Stecklingen vermehrt werden oder aus Samen. Die meisten Pflanzen, besonders Gemüsekulturen, werden mittels Samen angezogen.

Nach der Keimung des Saatkorns dauert es nicht lange und die Pflanzenstängel, die sogenannte Sprossachse schiebt sich aus der Erde. Zunächst sehen wir daran die Keimblätter. Diese waren im Samenkorn bereits angelegt. Sobald sie ans Licht gelangen, beginnen sie mit der Photosynthese und dienen dem Keimling als Speicherorgan. Es gibt Pflanzen mit einem, zwei oder auch mehreren Keimblättern. Gräser und Mais haben zum Beispiel nur ein Keimblatt. Sobald sich die ersten Laubblätter entwickelt haben, werden die Keimblätter nicht mehr benötigt und sterben ab. Die Laubblätter haben in der Regel bereits die pflanzentypische Form, so dass man die Pflanze daran erkennen kann.

vgl: https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/galex/konzepte/l282.html

Vor- und Nachteile der Anzucht

Warum sollten wir uns überhaupt damit beschäftigen, Jungpflanzen “künstlich” vorzuziehen, wenn es doch draußen auf natürlichem Weg viel einfacher geht? Die Alternative zur Anzucht ist die Direktsaat ins Beet. Diese hat den Vorteil, dass der Arbeitsschritt der Anzucht wegfällt. Zudem sind Pflanzen, die im Beet gekeimt und angewachsen sind, tendenziell stabiler und stressresistenter als angezogene Jungpflanzen. Es gibt aber eine Reihe von Vorteilen, die für die Anzucht sprechen.

Was sind die Alternativen?

Als Alternative bietet sich die Direktsaat ins Beet an. Diese hat jedoch einige Nachteile:

Besonders im zeitigen Frühjahr findet die Samen der meisten Gemüsekulturen im Freilandbeet noch nicht die benötigten Keimtemperaturen vor. Die Keimung wird also auf sich warten lassen. Ist der Samen dann gekeimt, wird die Jungpflanze sich zunächst verhältnismäßig langsam entwickeln, wenn die Tage noch kurz und die Temperaturen niedrig sind.

Effektive Flächennutzung

Direktsaat bietet sich vor allem für schnell und dicht wachsende Kulturen an. Karotten, Rettich und Radieschen sind typische Kulturen, für die eine Anzucht keinen Sinn macht. Radieschen entwickeln sich sehr schnell. Karotten und Rettich würden das Umpflanzen nicht vertragen, weil die Wurzel (die spätere Karotte) dabei verletzt werden würde. Schnittsalate, Spinat und Feldsalat zum Beispiel lassen sich gut breitwürfig oder in Reihen säen. Sie stehen eng und keimen und wachsen schnell, so dass wir mit der Beikrautregulierung wenig Probleme haben. Anders sieht es aus bei Kulturen mit größerem Pflanzabstand. Bei Kohl und Kopfsalaten zum Beispiel haben die Pflanzen einen empfohlenen Abstand von 25 – 45 cm zueinander. Säe ich die Samen direkt ins Beet, wird dazwischen auch Beikraut keimen, wobei dieses jedoch nur schwer von der gesäten Kultur im Keimblattstadium zu unterscheiden ist. Zudem wird nicht jedes Saatkorn keimen. Es entstehen Lücken im Beet.

Besonders im Erwerbsgemüseanbau wird eine möglichst effektive Flächennutzung angestrebt. In Marketgarden Betrieben, die ja auch hauptsächlich von Hand arbeiten, haben sich mittlerweile Beetbreiten von 75cm etabliert. Weil diese intensiv belegt werden sollen, um auf kleiner Fläche möglichst hohe Erträge zu erzielen, ist der Pflanzabstand dabei von besonderer Bedeutung. Die Pflanzen sollen so eng wie möglich stehen, um gerade noch ausreichend Platz zu haben, um sich gesund entwickeln zu können. Das ist nur durch präzises Setzen von Jungpflanzen möglich.

Beikrautregulierung

Wie oben schon angesprochen, ist die Beikrautregulierung bei Direktsaaten im Vergleich zu vorgezogenen Jungpflanzen deutlich schwieriger. Die ins Beet gepflanzten Jungpflanzen haben gegenüber dem aufkeimenden Beikraut einen Wachstumsvorsprung. Sie haben eine stabile Größe und sind gut zu erkennen, so dass zwischen den Pflanzen das Beikraut im Keimblattstadium gut gejätet werden kann.

Vereinfachte Beetplanung

Wer Zeit in eine Anbauplanung investiert, möchte auch die Beetbelegung planen. Mit Jungpflanzen, die gezielt gepflanzt werden, ist die Planung deutlich einfacher zu realisieren, als bei Direktsaat.

Frühere Ernte

Für die meisten Gemüsegärtner dürfte der Hauptgrund für die Jungpflanzenanzucht eine verfrühte Ernte sein. Durch die geschützte Voranzucht bekommt man einen zeitlichen Vorsprung im Vergleich zur Direktsaat. Solange Schnee und Eis den Garten noch im Griff haben ist an eine Aussaat im Beet noch nicht zu denken. Selbst wenn die Temperaturen es zulassen, dass wir das Beet vorbereiten und die Gemüsesamen direkt hineinsäen ist noch nicht gewährleistet, dass die Samen auch keimen. Die Samen lassen sich so lange Zeit, bis stabile Keimtemperaturen gegeben sind. Und das kann dauern.

Mit der Voranzucht unter geschützten Bedingungen (z.B. im Haus, mit oder ohne Kunstlicht) sind wir zunächst unabhängig von Witterung und Temperatur im Garten. Schnee und Eis stören uns erstmal nicht weiter. Die Jungpflanzen keimen zuverlässig und entwickeln sich kompakt und gesund (vorausgesetzt das Verhältnis von Licht zu Temperatur passt, mehr dazu weiter unten).

Qualitative Auslese

Bei der Anzucht säen wir mehr Samen aus als wir Pflanzen benötigen. Zum einen wird nicht jeder Samen keimen. Zum Anderen können wir beim Auspflanzen dann die Pflanzen verwenden, die sich am gesündesten entwickelt haben.

Mehrfachbelegung der Beete

Durch die Anzucht der Jungpflanzen erreichen wir nicht nur eine frühere, sondern auch eine umfangreichere Ernte. Da jede angezogene Kultur 4-6 Wochen weniger die Beete belegt, ist es möglich, zwei bis drei Kulturen pro Saison und Beet anzubauen. Nehmen wir zum Beispiel an, wir pflanzen Anfang April Salat, den wir im Mai ernten können. Nach der Ernte pflanzen wir direkt Kohlpflanzen, denen wir bis September Zeit zum Wachsen geben. Nach der Kohlernte pflanzen wir Feldsalat, Spinat oder Postelein. Auch eine Gründüngung könnte zu dieser Zeit noch ausgebracht werden. Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise: Der Boden ist nie nackt und immer durchwurzelt.

Längere Kulturzeit

Pflanzen wir Tomaten, Paprika, Chili und Auberginen sind sehr wärmeliebend. Würde man ihre Samen direkt ins Beet säen, würden sie erst im Mai keimen. Jedoch wachsen die Pflanzen zunächst langsam. Und das ist ein Problem, wenn wir zum Beispiel gerne viele Tomaten ernten möchten. Durch den späten Start ist die Kulturzeit (und damit auch die Zeit in der wir ernten können) natürlich auch kürzer. Diese Pflanzen sollten also vorgezogen werden und nach den Eisheiligen im Mai in einer guten Größe ausgepflanzt werden. Die Kulturzeit beginnt dann nämlich nicht erst im Mai, sondern schon im Februar oder März, zum Startzeitpunkt der Anzucht.

Was kann angezogen werden?

Alles außer Möhren, Radieschen und Rettich. Inwieweit eine Anzucht aber tatsächlich Sinn macht, hängt von eurem Kontext ab.

Jungpflanzen kaufen oder selbst anziehen?

Jungpflanzen zu kaufen ist natürlich bequem, hat aber der Regel mehr Nach- als Vorteile. Einzige Ausnahme: Selbstversorger und Marketgarden-Betriebe kaufen Jungpflanzen gerne bei professionellen Jungpflanzen-Produzenten. Dort sind über das ganze Jahr Jungpflanzen auf Vorbestellung verfügbar, meist in großer Auswahl und in Bio-Qualität.

Wer diese Möglichkeit nicht hat, dem stehen Garten- und Baumärkte zur Auswahl. Die Nachteile dort:

  • Die Jungpflanzen sind teuer.
  • Wir sind abhängig vom Marktangebot zu bestimmten Zeiten. Eine Planung ist so nur schwer möglich.
  • Es gibt nur ein kleines Angebot.
  • Ab Juni schrumpft das Angebot teils extrem.
  • Es gibt meist zu jeder Kultur nur eine Sorte.
  • Die Sorte der Kultur ist in der Regel nicht angegeben.
  • Wir wissen nicht, ob es sich um F1-Hybride handelt.

Fazit: Jungpflanzen selbst anzuziehen spart nicht nur Geld, sondern gibt uns die volle Verantwortung, aber eben auch maximale Freiheit. Wir können aus einem riesigen Portfolio an unterschiedlichen Sorten wählen und schließlich unsere Pflanzen vom Saatkorn bis zur Ernte begleiten.


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Kategorien: jungpflanzenkurs
Schlagwörter: Gemüsepflanzen, Jungpflanzen, Jungpflanzen-Kurs, Selbstversorgung

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Mein Name ist Linus Keutzer. Ich habe mich viele Jahre in meinem kleinen Selbstversorgergarten ausgetobt, bis ich 2019 Keutzer‘s Gartengemüse gegründet habe: eine biointensive Gemüsegärtnerei mit solidarischem Ansatz.

Mit dem Projekt Vom Garten leben möchte ich meine Erfahrungen weitergeben und auch anderen Mut machen, mit selbst angebautem Gemüse die Welt zu retten!

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