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Uncategorized

No dig: Gemüsebeet anlegen ohne umzugraben

von Linus
/
24. Februar 20197. Januar 2020
/
Kommentare 5

Wer ein neues Gemüsebeet anlegen möchte, muss klassischerweise erstmal kräftig in die Hände spucken: Grasnarbe abstechen, einen Graben ausheben, zwei Spaten tief umgraben, die Erdschollen zerhacken, glatt rechen. So haben es schon unsere Großeltern gemacht. Vertreter moderner Prinzipien wie der Permakultur verweisen aber darauf, dass gerade das Umgraben dem Boden mehr schadet als nutzt. Die kräfteschonende Alternative: No-dig.

No-dig, also “nicht umgraben”, soll dem Ökosystem des Bodens mehr gerecht werden. Denn das Umgraben stört massiv das sensible Bodenleben von Microorganismen, allen voran Bakterien und Pilze. Zudem wird der Effekt des Umgrabens überschätzt, denn wenn dem Boden nicht große Mengen an organischem Material zugegeben werden, verschlämmt und verfestigt er sich ohnehin innerhalb kürzester Zeit wieder. Soweit die Theorie. Dass sich no-dig auch in der Praxis bewährt zeigen Vertreter der biointensiven Landwirtschaft, die ihre Unternehmen darauf ausgerichtet haben, auf kleinsten Flächen maximale Erträge zu erwirtschaften. Ihnen geht es also nicht nur um das Ideal ungestörter Pilze und Bakterien, sondern tatsächlich um effiziente Arbeitsmethoden und hochproduktive Böden. Doch wenn man den Boden nicht umgräbt, was macht man dann? Schießlich kann man sein Saatgut ja nicht einfach auf die Wiese streuen.

Ein no dig Beet anlegen

Die bekanntesten Verfechter der no-dig Methode sind Richard Perkins (ridgedale farm in Schweden) und Charles Dowding (England). Beide propagieren eine extrem simple Methode, um neue Beete anzulegen. Auf der vorgesehenen Fläche wird Karton ausgebreitet und darauf kommen schließlich etwa 20 cm reifer, feinkrümeliger Kompost. Fertig. In den Kompost kann direkt eingesät oder gepflanzt werden. Die Pappe darunter unterdrückt Gras und Unkräuter. Sollte die Pappe verrotet sein und sich hartnäckige Wurzelunkräuter wie die Quecke doch wieder an die Oberfläche durchkämpfen, dann werden diese immer wieder ausgerissen, bis das Wurzelwerk so weit geschwächt ist, dass die Pflanze eingeht. Die positiven Effekte sind offensichtlich:

  • Kaum Arbeit beim Anlegen des neuen Beets.
  • Unkräuter werden unterdrückt.
  • Die obere Erdschicht des Bodens wird nicht gestört.
  • Die Beete haben eine feinkrümelige, humose Oberfläche, in die gut gesät und gepflanzt werden kann.

Ein no-dig Beet pflegen

Zugegeben: Ein bisschen klingt es ja geschummelt. Man möchte die obere Schicht des Bodens nicht stören. Daher schüttet man einfach 20 cm Boden oben drauf. Doch was für eine Schicht oberen Bodens hat man denn dann? Sicher noch kein funktionierendes Ökosystem aus Kleinstlebewesen. Wenn ich etwa 400 Liter Kompost auf 7,5 qm Beet kippe, dann ist das erstmal nur ein Haufen verrotteten organischen Materials. Beim Anlegen spare ich also Zeit und Mühe, aber ich bin nicht der Meinung, dass es im ersten Jahr für den Boden einen Unterschied macht, ob ich die obere Schicht z.B. umgrabe und fräse oder Kompost aufschichte. Der eigentliche Nutzen der no dig Methode zeigt sich meiner Meinung nach erst in den Folgejahren. Denn klassischerweise würde der Boden ja jedes Jahr wieder umgegraben. Beim no-dig wird der Boden jedes Jahr aufs neue nur mit der Grabgabel tiefgründig gelockert bzw. belüftet und immer wieder etwas neuer Kompost aufgetragen (nicht eingearbeitet). D.h. die Pappe ist irgendwann verrottet, der Boden wird durch die hohe Kompostgabe lockerer, humoser und besser befähigt Wasser und Nährstoffe zu speichern. Und er wird nie wieder so verschlämmen und verdichten, wie es ein umgegrabener Boden unweigerlich wird. Wichtig ist bei alledem, dass der Boden tatsächlich weitgehend in Ruhe gelassen wird.

Der Boden soll nicht vermischt, gestört, angekratzt, ja nicht einmal gekitzelt werden. Nur größere Brocken organischen Materials an der Oberfläche werden im Winter und Frühling mit der Grabgabel oder dem Rechen zerkleinert, um die Beetoberfläche zu glätten.

Charles Dowding – Gemüsegärtnern wie die Profis

Der einzige Nachteil ist aus meiner Sicht, dass ich nach dem Anlegen eines neuen Beets nach dieser Methode noch keine Wurzelgemüse wie Karotten pflanzen kann. Denn die würden nicht tief genug wurzeln können. Kartoffeln funktionieren schon besser, die verteilen sich dann einfach eher in der Breite als in der Tiefe. Doch schon im nächsten Jahr, nach der Lockerung durch die Grabgabel, machen aus Möhren keine Schwierigkeiten mehr. Alternativ habe ich auch schon neue Beete gepflügt und gefräst, dann aber als no-dig Beete weiter gepflegt (Tiefenlockerung, Kompostgabe usw.) und konnte so schon früher auch Gemüse wie Möhren pflanzen. Da mein Boden sehr lehmig/tonig und in trockenen Zeiten steinhart ist, habe ich mit dem einmaligen Pflügen und Fräsen der späteren no-dig Beete sehr schnell lockere und hochproduktive Beete erhalten. Mehr dazu könnt ihr im Artikel lesen “Harten Lehmboden in Gemüsebeet verwandeln“.

Regenerative Landwirtschaft

Die no-dig Methode hat einen weiteren Vorteil, der weniger mit dem Verzicht auf das Umgraben, als mit den hohen Gaben von Kompost einhergeht. Richard Perkins nennt seinen Ansatz daher auch “Regenerative Agriculture” und betont, dass es einer seiner zentralen Themen ist, “to build soil”. Mithilfe des Grünschnittkomposts und Dünger aus Hühnermist wird der Boden genährt und der so wichtige Humus gebildet. Charles Dowding bezeichnet das als “den Boden ernähren, nicht die Pflanzen”. Es soll also ein Boden entstehen, der aus sich heraus gesunde Pflanzen wachsen lässt. Also so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die konventionelle Landwirtschaft seit 100 Jahren macht. Durch hohe Gaben von chemischen Stickstoffdüngern, wird der Kohlenstoffanteil (Humus) im Boden immer weiter reduziert, wodurch noch mehr chemischer Dünger erforderlich ist. Durch diesen werden jedoch nur die Pflanzen gedüngt. Der Boden verarmt. Hierzu kann ich euch ein Deutschlandfunk-Feature empfehlen:

Die dünne Haut der Erde – Warum Bauern den Boden unter ihren Füßen verlieren (44 min)

Spannend an dem Feature ist unter anderem, zu erfahren, dass die no-dig Methode kein Hobby-Gärtner-Spleen ist. Vielmehr gibt es Landwirte (sowohl Bio als auch konventionell) die schon seit Jahrzehnten eine pfluglose, bodenaufbauende Landwirtschaft betreiben.

Fazit

No-dig bietet interessante Optionen, ist aber sicher nicht der heilige Gral des Gärtnerns. Verfechter der Methode wie Charles Dowding haben daraus eine Marke gemacht, mit der sie sich selbst ein Profil geben und Bücher verkaufen. Doch ich möchte euch auf jeden Fall dazu anregen, es einmal zu probieren. Es gibt dabei weder etwas zu verlieren, noch kann man etwas falsch machen. Und besonders mit Hinblick darauf, über einen längeren Zeitraum hin die Fruchtbarkeit des Bodens nicht nur zu erhalten, sondern sogar aufzubauen und hohe Erträge auch ohne umfangreiche Düngergaben zu erreichen, ist die no-dig Methode wirklich vielversprechend. Eine andere Möglichkeit ist es, mit Gründünungen zu arbeiten. Das senkt jedoch den Flächenertrag, wenn nicht sehr gut geplant wird, z.B. mit Zwischensaaten. Zudem muss die Gründüngung abgemäht und unter Umständen auch in den Boden eingearbeitet werden. Hierfür sind Maschinen erforderlich, was wiederum dem minimalinvasiven Ansatz der no-dig Methode wiederspricht.

In diesem Video erklärt Charles Dowding die Methode gründlich und kompakt:

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Kategorien: Uncategorized

Kommentare

  1. Pingback: Harten Lehmboden in Gemüsebeet verwandeln
  2. Jürgen sagt:
    10. März 2020 um 20:59 Uhr

    Hallo Linus,

    ich teile Deine Meinung, dass “no-dig” kein heiliger Gral sein sollte. Diese Methode sollte mehr der Bewusstwerdung dienen, dass der Boden ein lebendes System ist, das gefüttert, gepflegt und sorgfältig/schonend behandelt sein will (werden muss), wie andere Organismen auch.

    Bei Charles Dowding habe ich vor allem ein Problem mit der Menge an Kompost, die er für seinen Garten braucht – und sich von überall her zusammenholt. Das können Einzelne tun, die große Mehrheit der Gärtner*innen wird diese Möglichkeiten niocht haben – auch wenn es wirklich eine Menge ungenutzter und brauchbarer Abfälle in unserer Gesellschaft gibt. Der notwendige Eintrag von außen ist mir einfach zu groß; mein Garten soll (mehr oder weniger) ein Kreislauf-Garten sein – sonst hat er auf Dauer keine Berechtigung/Chance zu überleben.

    Beste Grüße
    J:)rgen

    Antworten
    1. Linus sagt:
      12. März 2020 um 08:04 Uhr

      Hi Jürgen,
      soweit ich weiß, produziert Charles Dowding seinen Kompost selbst. Er holt sich verschiedene Komposte für seine Experimente. Er untersucht ja z.B. ob es Unterschiede im Ertrag gibt bei Verwendung verschiedener Komposte. In seinen Büchern und Videos sieht man ja seine große Kompostanlage und so viel benötigt er für seine recht kleine Gemüseanbaufläche ja garnicht. Ich habe mittlerweile mehr Fläche als Charles Dowding und ich hole mir z.B. Kompost “von außen” dazu, wenn ich neue Flächen anlege. Für die Erhaltung und den weiteren Aufbau meiner bestehenden permanenten Beete reicht mir dann auch mein eigener Kompost. Insofern ist es nach der Einrichtung schon ein sich selbst erhaltendes System.

      Antworten
      1. Jürgen sagt:
        13. März 2020 um 15:42 Uhr

        Hallo Linus,

        Ich kopiere Dir hier mal den passenden Teil einer Antwort von Charles Dowding hinein, die er Marie (wurzelwerk.net) bei einem Interview gegeben hat, das sie auf ihrer Seite veröffentlicht hat (“Charles Dowdings beste Tipps zum Gärtnern ohne Umgraben”):

        “Wenn es darum geht, genug Kompost zu bekommen, ist erstmal klar, dass man so viel wie möglich selbst herstellen sollte. Ich fülle meine Komposthaufen oft mit Abfällen, die ich von Nachbarn bekomme, altem Laub und Schnittgut oder Kaffeesatz von einem lokalen Café. Da ist so viel Abfall um uns herum, den wir nutzen können.

        Und obendrauf kaufe ich Kompost, bei uns kann man Grünschnittkompost oder Pilzkompost in Kompostierungsanlagen kaufen. Oder alten Kuhmist von Höfen in der Region. Oder Pferdemist, es gibt so viele Möglichkeiten.”

        Er beschafft sich eine Menge “Abfall” von außen, aus denen er dann natürlich seinen eigenen Kompost herstellt; er bringt ständig Materialien von außerhalb in seinen Garten ein.

        Ich denke, es geht auch garnicht anders, wenn man größere Mengen Nährstoffe aus seinem Garten (durch Verkauf von Gemüse) entfernt. Wenn er die Fäkalien der Käufer*innen wieder in seinen Garten bringen könnte, würde nur die zum Leben nötige Energie (letztlich Kohlendioxid und Wasser) aus seinem Garten entfernt; diese würde aber mit Hilfe des Sonnenlichts wieder eingefangen.

        Dann wäre es (fast) ein Kreislauf; bis dahin ist das sein Garten aber noch nicht (ganz)… trotzdem ist sein Ansatz weitaus besser, als immer nur künstliche (mit viel Energie erzeugte) Dünger und mit diesen verbundene, schädliche Salze in seinen Garten einzubringen. Er führt zumindest einen Teil organischer Abfälle wieder in seinen Garten zurück, die wenigstens theoretisch aus seinem Garten stammen könnten.

        Das Denken in Kreisläufen ist wichtig; jede Einbahnstraße entpuppt sich am Ende als Sackgasse.

        Viele Grüße, J:)rgen

        Antworten
        1. Linus sagt:
          11. April 2020 um 08:19 Uhr

          Hallo Jürgen,

          ich verstehe deinen Ansatz sehr gut. Auch ich versuche, Kreisläufe zu schaffen, bzw. zu nutzen. Denn ich bin nicht der Meinung, dass jeder Garten für sich ein geschlossenes System bilden muss. Viele Flächen geben das gar nicht her. Andererseits können spezialisierte Betriebe z.B. bestimmte Arbeiten viel besser und effizienter erledigen. Ich bin daher auch kein Freund von der Auslegung, dass Permakultur für jeden Garten einen Designprozess mit verschiedenen Zonen und unabdingbaren Elementen voraussetzt.
          Für mich ist auch das ein gesunder, geschlossener Kreislauf: Eine Handvoll Menschen baut biointensiv Gemüse an und versorgt damit eine größere Gruppe Menschen. Deren Abfälle (Gartenabfälle, Küchenabfälle usw.) gehen in ein Kompostierwerk, was richtig guten Kompost herstellen kann, weil es bestimmte Kernthemperaturen gewährleistet und durch die vielen Abfälle immer eine gute Mischung an organischem Material hat. Dieser Kompost geht dann wieder an die Gemüseerzeuger. Das ist doch auch ein Kreislauf. Aus meiner Sicht sogar ein sehr effizienter, weil eben nicht jeder alles machen muss, sondern sich auf seine Stärken konzentrieren kann.

          Antworten

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Mein Name ist Linus Keutzer. Ich habe mich viele Jahre in meinem kleinen Selbstversorgergarten ausgetobt, bis ich 2019 Keutzer‘s Gartengemüse gegründet habe: eine biointensive Gemüsegärtnerei mit solidarischem Ansatz.

Mit dem Projekt Vom Garten leben möchte ich meine Erfahrungen weitergeben und auch anderen Mut machen, mit selbst angebautem Gemüse die Welt zu retten!

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